Inhaltverzeichnis
Die wichtigsten Änderungen auf einen Blick:
- OBD – Funktionalität im Motorsteuergerät
- geänderte Katalysatorbeschichtung
- Der Durchmesser des Einlasskrümmers wurde von 34 mm auf 35 mm vergrößert
Ab “Facelift” zum Modelljahr 2000 fiel der seitherige X20XEV weg und wurde durch den Y22XE (144 PS) ersetzt, der die Euronorm 3 erfüllte. Dieser Motor ist – bis auf die Ölwanne und das Zweimassen-Schwungrad – identisch mit dem X22XE, der im Opel Sintra verbaut wurde.
Damit wurde der Tatsache Rechnung getragen, daß der X20XEV in dem schweren Omega vor allem in Verbindung mit Automatikgetriebe überfordert war.
Zudem hatte der neue Motor ein elektronisches Gaspedal.
Die Weiterentwicklung beinhaltet folgende Neuerungen.
- Motorsteuergerät in Hybridausführung
- Drosselklappenmodul (E–Gas)
- Fahrpedal mit Pedalwertgeber (E–Gas)
- 2. Lambda–Sonde zur Überwachung der Abgasreinigung
- Zusätzlicher Katalysator (Start–Katalysator)
Der Z 22 XE DOHC II–Benzin–Motor ist eine Weiterentwicklung innerhalb der Opel ECOTEC Motorengeneration und basiert auf dem Y 22 XE. Die wichtigsten Neuheiten an dem Z 22 XE sind geänderte Komponenten, die zur Erfüllung der Euro 4–Abgasnorm dienen. Fahrzeuge mit Schaltgetriebe werden nach der Euro 4–Abgasnorm und Fahrzeuge mit Automatikgetriebe werden nach der Euro 3–Abgasnorm eingestuft.
Als nirgends dokumentierte Eigenheit ist zum Y22XE zu sagen, daß die in den ersten 2 – 3 Monaten gebauten Motoren noch keine Zweimassen-Schwungsscheibe (bei Ausstattung mit mechanischem 5-Gang-Getriebe) hatten. Bei diesen frühen Motoren kann es durch Unwuchten der Schwungscheibe zu Geräuschen kommen, die denen eines kapitalen Motorschadens sehr ähnlich sind. Bei Einbau einer Zweimassen-Schwungscheibe ist dann oft wieder Ruhe.
Motorspezifische Kenndaten
Y22XE | Z22XE | |
Hubraum | 2198 cm³ | 2198 cm³ |
Bohrungsdurchmesser | 86,0 mm | 86,0 mm |
Hub | 94,6 mm | 94,6 mm |
Ventildurchmesser – Einlass | 32,0 mm | 32,0 mm |
Ventildurchmesser – Auslass | 29,0 mm | 29,0 mm |
Leistung bei Drehzahl | 106 kW/5400 min-1 | 106 kW/5400 min-1 |
Max. Drehmoment bei Drehzahl | 205 Nm/4000 min-1 | 205 Nm/4000 min-1 |
Verdichtungsverhältnis | 10,5 : 1 | 10,5 : 1 |
Gemisch – und Zündregelung | Simtec 71 | Simtec 71 |
Zündkerzen | FR 8 LDC | FR 8 LDC |
Kraftstoff | 95 / 98 / 91 | 95 / 98 / 91 |
Abgasnorm | 98/69/EG, Euro 3 | 98/69/EG, Euro 4 |
Simtec 71
Das Motorsteuergerät im Y22XE–Motor ist wie auch schon im X 20 XEV–Motor des Astra–G eine Hybridausführung und mit einem Halter im Relaiskasten befestigt. Das Motorsteuergerät verfügt über 2 getrennte Steckanschlüsse für je 64 Pin Kompaktstecker.
Hauptmerkmale der in Hybridbauweise hergestellten Steuergeräte sind:
- kompakte Bauweise
- Einbau im Motorraum möglich
- separate Kabelsatzstecker für Anschlüsse Instrumententafel– und Motorkabelsatz
Die in Hybridbauweise gefertigten Motorsteuergeräte ermöglichen eine kompakte, sowie eine stoß–, schwingungs– und temperaturunempfindliche Bauweise. Deshalb ist es auch möglich, die Steuergeräte im Motorraum zu verbauen, wodurch der Kabelsatz kürzer ausgelegt werden kann. Das Motorsteuergerät besitzt getrennte Kabelsatzstecker für den Kabelsatz Instrumententafel und Motor. Die getrennte Ausführung ermöglicht eine problemlose Entkoppelung des Karosseriekabelsatzes vom Motorsteuergerät und ermöglicht somit einen schnelleren Aus– und Einbau des Motors.
Zündmodul
Wie schon der X20XEV–Motor im Astra–G ist auch der Y22XE–Motor im Omega–B mit einem Zündmodul (Einzelfunkenzündspulen mit integrierten Zündkerzensteckern) ausgestattet. Ein integrierter Kabelkanal sowie eine zentrale Steckverbindung erhöht die Schwingungsbeanspruchbarkeit und reduziert dadurch Systemausfälle. Im Zündmodul ist jedem Zylinder eine Zündspule und eine Zündungsendstufe zugeordnet, die entsprechend der Zündreihenfolge vom Motorsteuergerät angesteuert wird. Die Zuordnung der Zündfunken auf die einzelnen Zylinder werden über das Nockenwellen– beziehungsweise über das Kurbelwellen–Signal ermittelt. Das Zündmodul mit den integrierten Zündkerzensteckern ist direkt über den Zündkerzen angeordnet.
Die Vorteile des Zündmoduls sind:
- kompakte Bauweise
- keine Verteilerverluste
- Reduzierung von Bauteilen
- Verringerung von elektromagnetischen Störungen
E–Gas
Zur Funktion und Kontrolle des E–Gas werden folgende Komponenten benötigt:
- Fahrpedalmodul
- Drosselklappenmodul
- Heißfilm–Luftmassenmesser
- Bremslichtschalter
- Fahrgeschwindigkeits– bzw. Radgeschwindigkeitsinformationen
Fahrpedal mit Pedalwertgeber
Im Omega–B mit Y22XE–Motor kommt ein Fahrpedal mit neuem Pedalwertgeber zum Einsatz.
Der Pedalwertgeber ist über ein Gestänge mit dem Fahrpedal verbunden. Bauteile des Pedalwertgebers sind zwei separat versorgte Schleifpotentiometer (Pedalwertgeber). Über diese wird die Fahrpedalstellung ermittelt und elektronisch an das Steuergerät weitergeleitet.
Das Ausgangssignal des Pedalwertgebers ist die Haupteinflussgröße auf den Drosselklappen–Öffnungswinkel und somit auf die Einspritzmenge. Beide Schleifpotentiometer besitzen eine Kennlinie mit positiver Steigung. Der 1. Pedalwertgeber hat einen Arbeitsbereich von 0.0 Volt bis 5.0 Volt. Der 2. Pedalwertgeber dient zur Kontrolle des Ersten und hat einen Arbeitsbereich von 0.0 Volt bis 2.5 Volt. Die Arbeitsbereiche beider Potentiometer sind so ausgelegt, dass im störungsfreien Betrieb beide Potentiometer niemals die gleiche Ausgangsspannung liefern können.
Drosselklappenmodul
Im Y22XE–Motor kommt ein neues Drosselklappenmodul zum Einsatz, in dem ein vollelektronischer Drosselklappenstellmotor, sowie zwei Drosselklappenpotentiometer integriert sind. Der Querschnitt des Drosselklappenstutzens beträgt 58 mm. Die Leerlaufregelung im Y22XE–Motor erfolgt durch die Stellung der im Hauptstrom liegenden Drosselklappe, die durch den Drosselklappenansteller betätigt wird. Drosselklappenstutzen, Drosselklappenansteller und Drosselklappenpotentiometer sind zu einer Baueinheit zusammengefasst und können nur als Einheit ersetzt werden.
Aufbau und Funktionsweise der integrierten Drosselklappenpotentiometer:
Zwei Drosselklappenpotentiometer sind am Drosselklappenstutzen befestigt und sitzen mit der Drosselklappe auf einer Welle. Beide Potentiometer sind über eine gemeinsame Plus– und Minusverbindung versorgt. Die Potentiometer erfassen die Winkelstellung der Drosselklappe und übertragen ein Spannungsverhältnis an das Motorsteuergerät. Das Motorsteuergerät berechnet daraufhin die erforderliche Kraftstoffmenge. Der 1. Potentiometer hat einen Arbeitsbereich von 0,0 V bis 5,0 V (positive Kennlinie). Der 2. Potentiometer hat zur Kontrolle des Ersten eine negative
Kennlinie (Arbeitsbereich von 5,0 V bis 0,0 V). Dadurch ergibt sich, dass beide Potentiometer bei störungsfreiem Betrieb in nur einem Betriebspunkt (ca. halber Weg der Drosselklappen–Öffnung) die gleiche Ausgangsspannung liefern können.
Service
Das Drosselklappenmodul kann nur als komplette Einheit ersetzt werden. Nach Ersatz des Drosselklappenmoduls und / oder des Motorsteuergerätes ist es zwingend erforderlich die Adaptionswerte der Drosselklappe im EEPROM des Motorsteuergerätes mittels Tech2 zu löschen.
Zylinderblock, Kurbelwelle und Kolben
Die Zylinderblockhöhe wurde gegenüber dem des X20XEV–Motors um 9,3 mm erhöht. Die Kurbelwelle wurde vom X22XE–Motor des Sintra–A übernommen. Die Kolben des Y22XE–Motors wurden zur Emissionsreduzierung überarbeitet. Hierfür wurde die Feuersteghöhe auf 3,0 mm verringert. Dabei ist die Kompressionshöhe mit 30,4 mm unverändert geblieben. Das Gewicht der Kolben wurde verringert und das Kolbenmaterial verbessert. Der Kolbenbolzen wurde verlängert um die Flächenpressung zu verringern. Um den neuen Anforderungen des Kolbens mit der reduzierten Feuersteghöhe gerecht zu werden, sind die Kompressionsringe aus nitriertem Stahl und mit einer Höhe von 1,2 mm gefertigt.
Auslasskrümmer
Der Auslasskrümmer im Y22XE–Motor wird wie auch schon der X22XE–Motor im Frontera–B mit einer 7–schichtigen Metalllagendichtung verbaut.
Verdampfungskontrollsystem
Zur Verbesserung der Sperrwirkung gegen Verdampfungsverluste des Kraftstoffes sind nachfolgende Bauteile aus neuen Materialien bzw. mit verstärkter Fluorierung zum Einsatz gekommen.
- Kraftstoffbehälter
- Dichtung Intankmodul
- Be– und Entlüftungsschläuche
- Kraftstoffeinfüllrohr
Abgas– und Kraftstoffanlage
Der Y22XE–Motor im Omega–B ist mit einem zusätzlichen Katalysator (Start–Katalysator) ausgestattet, der in Motornähe verbaut ist. Der Start–Katalysator ist von der Baugröße her wesentlich kleiner als der Haupt–Katalysator. Durch die motornahe Einbaulage und der kleineren Bauweise erreicht der Start–Katalysator wesentlich schneller seine Betriebstemperatur und ist somit schneller funktionsfähig als der Haupt–Katalysator. Diese Änderung trägt maßgeblich zur Reduzierung der Abgasemissionen bei.
Lambda–Sonden
Der Y22XE–Motor ist mit 2 beheizten Lambda–Sonden ausgestattet. Die erste Lambda–Sonde ist direkt vor dem Start–Katalysator verbaut und ermittelt den Restsauerstoffgehalt der noch ungereinigten Abgase. Die zweite Lambda–Sonde ist hinter dem Haupt–Katalysator montiert und ermittelt den Restsauerstoffgehalt der gereinigten Abgase. Die zweite Lambda–Sonde überwacht somit die Funktion der Abgasreinigung. Beim Z22XE kam diese Technik ebenfalls zum Einsatz. Lediglich eine neue Washcoat-Beschichtung wurde an den Katalysatoren angebracht.
Quelle:
- http://sechsender.com/technikecke/motoren/y22xe/
- http://www.senatorman.de/